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vsdm_anwendungsfaelle.md

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VSD vom Fachdienst abrufen

Der Anwendungsfall ermöglicht dem Leistungserbringer,

  • das gültige Versicherungsverhältnis beim erstmaligen Quartalsbesuch zu prüfen,
  • die jeweils zum Besuch aktuellen VSD und
  • die Prüfziffer für die Abrechnung zu erhalten

Vorraussetzungen für die Durchführung des VSDM-Anwendungsfalls ist die Herstellung des Versorgungskontextes. Versorgungskontext bedeutet, dass ein Zusammenhang zwischen einem berechtigten Versicherten und einer behandelnden oder versorgenden Leistungserbringerinstitution (LEI) hergestellt wird.

Der Versorgungskontext wird durch die folgenden Schritte realisiert:

  • Authentisierung der LEI am PoPP-Service mittels einer SM-B Identität (Karte oder HSM)
  • Authentisierung des Versicherten mittels eGK oder GesundheitsID

Nach der erfolgreichen Authentisierung der LEI und des Versicherten wird das Vorhandensein des Versorgungskontextes in Form eines PoPP-Tokens, welcher an das PS übergeben wird, attestiert. Anschließend kann das Primärsystems den PoPP-Token als Autorisierung verwenden, um den Abruf der Versichertenstammdaten am Fachdienst VSDM 2.0 durchzuführen. Die Herstellung des Versorgungskontextes ist nur beim ersten Besuch des Versicherten im laufenden Quartal notwendig. Bei Folgebesuchen kann der im PS bereits vorhandene PoPP-Token für jeden weiteren Abruf der VSD im laufenden Quartal verwendet werden.

Die Authentisierung der LEI gegenüber dem PoPP-Dienst und gegenüber dem Fachdienst ist einmal am Tag erforderlich. Zukünftig kann der Versicherte auch die GesundheitsID in Verbindung mit einem Frontend des Versicherten (FdV) nutzen, um sich gegenüber dem PoPP-Dienst zu authentisieren.

Die Anwendungsfälle zur Authentisierung des Versicherten und der LEI sind im Dokument [gemSpec_PoPP_Service] beschrieben.

Übersicht der Varianten beim Abruf VSD

Die nachfolgend aufgeführte Tabelle stellt die möglichen Varianten des Anwendungsfalls Abruf VSD dar.

Tabelle Übersicht Varianten Abruf VSD

Variante Art des Besuchs Versicherter VSD Bemerkung
1 1. x im Quartal unbekannter Versicherter mit Aktualisierung Übertragung VSD und Anlage Patientenstammblatt
2 1. x im Quartal bekannter Versicherter ohne Aktualisierung keine Übertragung VSD
3 1. x im Quartal bekannter Versicherter mit Aktualisierung Übertragung VSD und Aktualisierung Patientenstammblatt
4 Folgebesuch bekannter Versicherter ohne Aktualisierung keine Übertragung VSD
5 Folgebesuch bekannter Versicherter mit Aktualisierung Übertragung VSD und Aktualisierung Patientenstammblat

Varianten des Abrufs der VSD

Variante 1

Ein unbekannter Versicherter wird in der LEI als Patient aufgenommen

Eingangsbedingung:

  • Abruf der VSD erfolgt erstmalig für einen unbekannten Versicherten
  • Versicherter authentisiert sich mit eGK oder GesundheitsID
  • LEI ist am PoPP-Service registriert und angemeldet
  • Dienstlokalisierung des FD VSDM 2.0 ist erfolgt

Vorraussetzungen:

  • Versorgungskontext ist in Form einen vorliegenden PoPP-Tokens attestiert
  • PoPP-Token liegt im PS vor
  • KVNR und IK-Nummer sind im PS gespeichert (z.B. im Patientenstammblatt)
Nr Aktivität Komponente Beschreibung
1 VSD am FD anfragen PS Zur Anfrage an den zuständigen Fachdienst wird der gültige Versorgungskontextnachweis in Form eines PoPP-Tokens, der Access-Token und der VSD-Änderungsindikator (ETag) übertragen. ETag muss auf "0" gesetzt werden
2 Access-Token prüfen ZT-Cluster Der HTTP-Proxy des ZT-Clusters prüft auf gültigen Access-Token und leitet den Request an den FD weiter.
3 PoPP-Token prüfen ZT-Cluster Der HTTP-Proxy des ZT-Clusters prüft auf gültigen PoPP-Token und leitet den Request an den FD weiter.
4 KVNR übermitteln ZT-Cluster Der HTTP-Proxy des ZT-Clusters übermittelt dem FD VSDM die KVNR in Form des Elements patientId des HTTP-Headers ZETA-PoPP-Token-Content zur Lokalisierung der VSD-Version und der Versichertenstammdaten.
5 VSD-Version prüfen FD Der FD führt beim Aufruf der HTTP-GET-Operation vor der Verarbeitung eines Versichertenstammdatensatzes eine VSD-Aktualitätsprüfung durch
6 VSD lokalisieren FD Der FD führt bei Unterschieden in der VSD Version zwischen PS und FD eine Lokalisierung der VSD anhand der KVNR durch und ruft diese ab
7 PZ und VSD übermitteln FD Der FD übermittelt die Prüfziffer, den etag_value und die VSD an den HTTP-Proxy des ZT-Clusters
8 PZ und VSD an PS übermitteln ZT-Cluster Der HTTP-Proxy des ZT-Clusters übermittelt die Prüfziffer, den etag_value und die VSD an das PS
9 PZ und VSD speichern PS Die übermittelte PZ, der etag_value und die VSD werden gespeichert

Nachbedingung

  • PS: Die VSD wurden im Patientenstammblatt gespeichert
  • PS: Die Prüfziffer ist im PS gespeichert
  • PS: der etag_value wurde aktualisiert

Variante 2 und 3

Ein der LEI bereits bekannter Versicherter wird zum ersten Mal im laufenden Quartal als Patient behandelt. In Variante 2 erfolgt keine Aktualisierung der VSD.

Eingangsbedingung:

  • Abruf der VSD erfolgt erstmalig im Quartal für einen bekannten Versicherten
  • Versicherter authentisiert sich mit eGK oder GesundheitsID
  • LEI ist am PoPP-Service registriert und angemeldet
  • Dienstlokalisierung des FD VSDM 2.0 ist erfolgt

Vorraussetzungen:

  • Versorgungskontext ist in Form einen vorliegenden PoPP-Tokens attestiert
  • PoPP-Token liegt im PS vor
  • KVNR und IK-Nummer sind im PS gespeichert (z.B. im Patientenstammblatt)
Nr Aktivität Komponente Beschreibung
1 VSD am FD anfragen PS Zur Anfrage an den zuständigen Fachdienst wird der gültige Versorgungskontextnachweis in Form eines PoPP-Tokens, der Access-Token und der VSD-Änderungsindikator (ETag) übertragen.
2 Access-Token prüfen ZT-Cluster Der HTTP-Proxy des ZT-Clusters prüft auf gültigen Access-Token und leitet den Request an den FD weiter.
3 PoPP-Token prüfen ZT-Cluster Der HTTP-Proxy des ZT-Clusters prüft auf gültigen PoPP-Token und leitet den Request an den FD weiter.
4 KVNR übermitteln ZT-Cluster Der HTTP-Proxy des ZT-Clusters übermittelt dem FD VSDM die KVNR in Form des Elements patientId des HTTP-Headers ZETA-PoPP-Token-Content zur Lokalisierung der VSD-Version und der Versichertenstammdaten.
5 VSD-Version prüfen FD Der FD führt beim Aufruf der HTTP-GET-Operation vor der Verarbeitung eines Versichertenstammdatensatzes eine VSD-Aktualitätsprüfung auf Basis der KVNR durch
6.1 PZ übermitteln FD Der FD übermittelt bei Übereinstimmung des etag_values mit dem Änderungsindikator die Prüfziffer und den etag_value an den HTTP-Proxy des ZT-Clusters
6.2 VSD lokalisieren FD Der FD übermittelt bei Unterschieden zwischen etag_value und dem Änderungsindikator die auf Basis der KVNR lokalisierten VSD, die Prüfziffer und den etag_value an den HTTP-Proxy des ZT-Clusters
7 PZ und ggf. VSD an PS übermitteln ZT-Cluster Der HTTP-Proxy des ZT-Clusters übermittelt die Prüfziffer, den etag_value und bei Unterschieden in der VSD Version die VSD an das PS
8 PZ und ggf. VSD speichern PS Die übermittelte PZ, der etag_value und bei Unterschieden in der VSD Version die VSD werden gespeichert

Schritt 6.1: Variante 2 ohne Aktualisierung VSD Schritt 6.2: Variante 3 mit Aktualisierung VSD

Nachbedingung

  • PS: Variante 3 - Die VSD sind im Patientenstammblatt aktualisiert
  • PS: Die Prüfziffer ist im PS gespeichert
  • PS: der etag_value wurde aktualisiert

Variante 4 und 5

Ein der LEI bereits bekannter Patient wird im Rahmen eines Folgebesuchs behandelt und ist bereits im laufenden Quartal aufgenommen/ behandelt worden. In Variante 4 erfolgt keine Aktualisierung der VSD.

Eingangsbedingung:

  • Abruf der VSD erfolgt erneut im laufenden Quartal für einen bekannten Versicherten
  • Dienstlokalisierung des FD VSDM 2.0 ist erfolgt

Vorraussetzungen:

  • PoPP-Token liegt im PS vor (aus erstem VSD-Abruf des laufenden Quartals)
  • KVNR und IK-Nummer sind im PS gespeichert (z.B. im Patientenstammblatt)
Nr Aktivität Komponente Beschreibung
1 VSD am FD anfragen PS Zur Anfrage an den zuständigen Fachdienst wird der gültige Versorgungskontextnachweis in Form eines PoPP-Tokens, der Access-Token und der VSD-Änderungsindikator (ETag) übertragen.
2 Access-Token prüfen ZT-Cluster Der HTTP-Proxy des ZT-Clusters prüft auf gültigen Access-Token und leitet den Request an den FD weiter.
3 PoPP-Token prüfen ZT-Cluster Der HTTP-Proxy des ZT-Clusters prüft auf gültigen PoPP-Token und leitet den Request an den FD weiter.
4 KVNR übermitteln ZT-Cluster Der HTTP-Proxy des ZT-Clusters übermittelt dem FD VSDM die KVNR in Form des Elements patientId des HTTP-Headers ZETA-PoPP-Token-Content zur Lokalisierung der VSD-Version und der Versichertenstammdaten.
5 VSD-Version prüfen FD Der FD führt beim Aufruf der HTTP-GET-Operation vor der Verarbeitung eines Versichertenstammdatensatzes eine VSD-Aktualitätsprüfung auf Basis der KVNR durch
6.1 PZ übermitteln FD Der FD übermittelt bei Übereinstimmung des etag_values mit dem Änderungsindikator die Prüfziffer und den etag_value an den HTTP-Proxy des ZT-Clusters
6.2 VSD lokalisieren FD Der FD übermittelt bei Unterschieden zwischen etag_value und dem Änderungsindikator die auf Basis der KVNR lokalisierten VSD, die Prüfziffer und den etag_value an den HTTP-Proxy des ZT-Clusters
7 PZ und ggf. VSD an PS übermitteln ZT-Cluster Der HTTP-Proxy des ZT-Clusters übermittelt die Prüfziffer, den etag_value und bei Unterschieden in der VSD Version die VSD an das PS
8 PZ und ggf. VSD speichern PS Die übermittelte PZ, der etag_value und bei Unterschieden in der VSD Version die VSD werden gespeichert

Schritt 6.1: Variante 4 ohne Aktualisierung VSD Schritt 6.2: Variante 5 mit Aktualisierung VSD

Nachbedingung

  • PS: Variante 5 - Die VSD sind im Patientenstammblatt aktualisiert
  • PS: Die Prüfziffer ist im PS gespeichert
  • PS: der etag_value wurde aktualisiert

Anmerkung Der Patient muss weder seine eGK oder GesundheitsID verwenden noch muss ein neuer PoPP-Token vom PoPP-Service bezogen werden, da der im PS bereits vorliegende PoPP-Token für alle Folgebesuche im laufenden Quartal verwendet werden kann.

Hinweise zum Entity Tag (ETag)

Der ETag oder auch VSD-Änderungsindikator dienst dazu, die Version der VSD eindeutig zu identifizieren. Der ETag selbst ist eine Zeichenkette. Erhält das PS Versichertenstammdaten vom Fachdienst VSDM 2.0 wird durch diesen auch ein ETag übertragen. Dieser wird im PS gespeichert und darf nicht verändert werden. Wird ein erneuter Abruf der VSD gestartet, überträgt das PS diesen ETag. Der Fachdienst vergleicht den Wert des ETags mit dem VSD-Änderungsindikator des Fachdienstes. Stimmen die Werte des ETags aus dem Request und des VSD-Änderungsindikators nicht überein, werden als Ergebnis die VSD an das PS gesendet. Liegt dem PS bei einer Anfrage an den Fd noch kein VSD-Änderungsindikator vor, muss der ETag Wert durch das PS auf Null gesetzt werden.

VSD von eGK lesen

Dieser Anwendungsfall kommt dann zum tragen, wenn die VSD nicht online vom Fachdienst der Kasse abgerufen werden können. Die LEI muss dann in der Lage sein, die vorhandenen Daten von der eGk zu lesen, anzuzeigen und speichen zu können. Die erhaltenen Daten dienen dann zur Nutzung von bereits etablierten Ersatzverfahren ausserhalb des VSDM 2.0. Das PS muss in der Lage sein, die eGK mit den in der LEI vorhandenen Kartenlesegeräten auslesen zu können. Das können sowohl eHealth-Kartenterminals als auch handelsübliche USB Smartcard-Reader sein. Die Daten werden aus dem ungeschützten Bereich der eGK aus den Containern PD und VD gelesen. Zu beachten ist, dass sich auf der eGk einerseits der komplette VSD-Datensatz und andererseits auch ein verkürzter Datensatz (siehe gemSpec_VSDM2, Kapitel "7.2 Informationsmodell verkürzte VSD auf eGK") befinden kann. Keiner dieser Datensätze kann jedoch den notwendigen Abruf der VSD im laufenden Quartal ersetzen, da es sich lediglich um statische Daten auf der eGK handelt. Eine Aktualisierung der VSD auf der eGK findet nicht statt.

Auslesen der VSD mittels eHealth-Kartenterminal

Die in der LEI bereits vorhandenen eHealth_Kartenterminals (eHKT), welche mit dem Konnektor gepairt sind, können weiterhin zum Auslesen der VSD von der eGK verwendet werden. Die Schnittstelle I_VSDService stellt dafür die Operation ReadVSD zum Lesen der VSD zur Verfügung. Im PS muss folgender Konfigurationsparameter verwendet werden:

Konfigurationsparameter zum Lesen der VSD
MODE-ONLINE-CHECK / NEVER / Eine Online-Prüfung wird niemals vom PS angefordert

Parametrisierung ReadVSD

ReadVSD Paramter
ReadOnlineReceipt=false
PerformOnlineCheck=false

Auslesen der VSD mittels handelsüblichem USB Smartcard-Reader

Für das Aulesen der VSD kann alternativ zum eHKT auch ein handelsüblicher Smartcard-Reader verwendet werden. Dieser ist an das PS angeschlossen und liefert die VSD aus den frei auslesbaren Containern der eGK zur Übernahme direkt in das PS. Die Beteiligung eines Konnektors und eHKT für das Auslesen der eGK findet in diesem Szeanrio nicht statt. Das PS muss für dieses Szenarion entsprechend erweitert werden. Für die Implementierung kann das nachfolgend verlinkte Beispielprogramm zum Auslesen der eGK bei Nutzung eines USB Smartcard_Readers genutzt werden:

Beispielprogramm zum Auslesen der eGK

Hinweis 1: Die Daten werden ausgelesen und decodiert in einer Log-Datei angezeigt (auch als XML). Hinweis 2: Das Programm prüft NICHT die Echtheit der eGK.